Was ist Parodontitis?
Die Parodontitis ist eine bakterielle Entzündung des Zahnbetts. Die Ursache einer Parodontitis, die umgangssprachlich fälschlicherweise auch als Parodontose bezeichnet wird, sind Bakterien, die sich als Zahnbelag (Plaque) ansiedeln.
Diese vermehren sich und scheiden aggressive Giftstoffe sowie Säuren aus, was zu einer Zahnfleisch-Entzündung (Gingivitis) führt.
Oxidativer Stress als Ursache
Parodontitis entsteht als Folge einer Entzündungsantwort des Wirts-Organismus auf pathogene Bakterien.
Der Überschuss an reaktiven Sauerstoffverbindungen (Freien Radikalen) wird auch als oxidativer Stress bezeichnet und kann eine Entzündungskaskade auslösen, wobei die reaktiven Sauerstoff-Verbindungen über unterschiedliche Mechanismen zur Gewebsschädigung führen können.
Die körpereigene Immunantwort führt letztlich zur Destruktion des bindegewebigen und knöchernen Zahnhalteapparats.
Die Progression der Gewebszerstörung durch krankmachende Mikro-Organismen aufzuhalten, ist entscheidend.
Eckpfeiler der Vor-/Nachsorge
Um die Erreger zu bekämpfen, löst der Körper eine Entzündung aus. Wenn sich die Entzündung bis auf das Zahnbett ausdehnt, sprechen Zahnärzte von einer Parodontitis. Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, d.h. wer einmal daran erkrankt, muss dauerhaft Nachsorge betreiben.
Die Eckpfeiler der Nachsorge fasst man unter dem Begriff der unterstützenden Parodontal-Therapie zusammen. Sie setzt sich zusammen aus
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einer konsequenten Mundhygiene,
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Kontroll-Untersuchungen durch den Zahnarzt,
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regelmäßigen professionellen Zahn-Reinigungen (2-4x pro Jahr)
Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt.
Lebenslange Nachsorge
Parodontitis bedarf einer lebenslangen Nachsorge, um dem erhöhten Risiko einer erneuten Entzündung oder Verschlimmerung des Zahnfleisch-Zustands entgegenzuwirken.
Mit Parodontitis geht auch ein erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen einher. So ist das Risiko an Krebs zu erkranken um bis zu 30% erhöht, wie britische Forscher herausfanden. Wissenschaftler der Christian-Albrecht Universität erkannten ein verstärktes Risiko für Herz-Erkrankungen wie Schlaganfälle und Herzinfarkte. Die Ursache sehen die Forscher in der körpereigenen Entzündungsreaktion, die weitreichende Folgen für den gesamten menschlichen Organismus beinhaltet.
»Patienten mit Parodontitis haben ein 1,3 bis 4,3-fach erhöhtes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis.«
Prof. Dr. med. dent. Jörg Eberhard, MME